Unbemerkt und unerkannt schleicht der Verfasser dieses Blogs zwischen den glänzenden Seiten des Internets umher, befindet sich gleichsam in dessen dunklen Katakomben, ein Illegaler, den niemand durchschaut und dessen Projekt sich niemandem erschließt. Es scheint sich um Literatur zu handeln, doch ist das wirklich alles? Geht es nur darum, Parallelen zwischen den besprochenen Romanen und den politischen Aktivitäten des Bloggers herzustellen oder steckt nicht doch mehr dahinter? Kann es sein, dass hier tatsächlich ein illegales Kreiskomittee des Internets am Werk ist und ein Vergleich mit den odessitischen Partisanen, deren Wirken Valentin Katajew (1897 – 1986) in seinem 630 Seiten Roman „In den Katakomben von Odessa“ (1949) so mitreißend und überzeugend geschildert hat, nicht viel zu weit hergeholt ist? (mehr …)
Schlagwort: Kommunismus
Aus den Aufzeichnungen eines Revolutionärs VIII: Das Haus am Platz
Der November ist vorbei. Das Jahr versinkt in nebeligem Grau, die Häuser stehen reglos an ihren Plätzen und die Menschen gehen ihren Geschäften nach, ob bei #aufstehen, wo man sich anscheinend auf dem Weg zu einer neuen Partei befindet, oder beim Jobcenter, wo man zu Informationstagen für Selbständige einlädt. Den neunten November, den hundertsten Jahrestag der Revolution, habe ich indes verstreichen lassen, habe nicht versucht, bei der #aufstehen-Kundgebung am Brandenburger Tor einen digitalen Sturm aufs Kanzleramt anzuzetteln und mich sicherheitshalber wieder aus allem herausgezogen. Meine verbale Freizügigkeit steht einfach in zu großem Widerspruch zu den Sprachregelungen und Denknormen unserer Zeit. So lese und schreibe ich stattdessen für mich. (mehr …)
Aus den Aufzeichnungen eines Revolutionärs IV: Der rote Planet und Ingenieur Menni
In einem Schwebezustand befinde ich mich nach meiner Entlassung als Hilfsarbeiter beim Messebau, der ALG-II Antrag ist noch nicht gestellt, und vergeblich schaue ich immer wieder auf der Seite von Russia Today nach, ob RT meine Untersuchung zu Merkels Stasi-Vergangenheit veröffentlicht hat. Doch vergeblich. So findet der von mir intendierte Sturz der Kanzlerin also vorerst nicht statt und ich habe keine Möglichkeit, mich vor die Kameras zu stellen, um der nach einer eventuellen Veröffentlichung des Artikels aus allen Wolken gefallenen Öffentlichkeit mitzuteilen, dass ich jetzt übernehme. Die Revolution verharrt somit bis auf Weiteres im Lauerzustand. Doch ich gebe nicht auf, richte mich vielmehr am Geist der alten Bolschewiki auf und lese zwei Romane Alexander Bogdanows, „Der rote Planet“ und „Ingenieur Menni“, die dieser, ein Weg- und Kampfgefährte Lenins, zwischen der missglückten 1905er und der erfolgreichen 1917er Revolution geschrieben hat. (mehr …)
Aus den Aufzeichnungen eines Revolutionärs I: Wie der Stahl gehärtet wurde
Nach anderthalbjähriger Pause soll auf diesem Blog die Literatur wieder das Wort haben. Anderthalb Jahre, in denen der Stahl gehärtet wurde. (mehr …)
Ilja Ehrenburg: Das bewegte Leben des Lasik Roitschwantz

Die russische Literatur des 20. Jahrhunderts ist reich an Romanen, die dem Vergessen anheim fielen. Zu turbulent die Zeitläufe, zu gering die Auflagen. (mehr …)
Boris Pilnjak: „Das nackte Jahr“ – Literatur im Zusammenbruch
Sie schrieben das Jahr 1919, doch nach Schnapszahlengeplänkel stand der Sinn ihnen nicht. Ihre Welt zerbarst ins Ungewisse, doch sie wagten das Neue, prüften, was lebensfähig, was des Todes war. (mehr …)
Essay: Für einen sozialistischen Liberalismus
Wie der junge Karl die kommunistische Utopie ersonn – oder des sozialistischen Liberalismus philosophische Herleitung erster Teil. (mehr …)
Vom Leben einer Schönheit im Kommunismus
Nichts erscheint uns kompatibler zum Kapitalismus als Modebranche und Körperkult. Ich will das auch gar nicht verurteilen. Ist super, wenn man sich in seiner Haut wohl fühlt und Sachen trägt, die einem gefallen. Ist halt nur nicht alles. Jedenfalls ist es heute schwer vorstellbar, dass die hyperangepasste Modeglamourglitzerwelt mal subversiv war. Doch genau das konnte sie wohl sein, im System des real existierenden puritanisch spröden Sowjetkommunismus. (mehr …)
Kostja Beljajew – ein sowjetischer Beatnik?
Zum Abschluss dieser Serie über die Blat-Lieder, den illegalen Sound des Kommunismus, braucht es einen finalen Paukenschlag. Kann Kostja Beljajew, dieser weithin unbekannte Sänger, dessen Ruhm auch in Russland weit hinter dem Sewernyjs oder Wyssotzkijs rangiert, diesen wohl liefern? (mehr …)
Blatnjak – der illegale Sound des Kommunismus
Herzlich Willkommen auf meinem neuen Blog – und in der musikalischen Welt der russischen Verbrecher, der ich im nächsten Monat, jeweils donnerstags, einen Beitrag widmen werde. Daneben schreibe ich auch über aktuelle politische und gesellschaftliche Themen, wobei ich auch diese Artikel donnerstags veröffentlichen werde. Donnerstag ist also unter anderem Soloto-Tag. Soloto bedeutet übrigens auf Russisch Gold – also das, wofür so mancher Ganove und Halunke den Schritt ins Dunkle wagt. Allerdings hat die Namenswahl noch diverse andere Motive. So würde ich beispielsweise ein neues goldenes Zeitalter deutlich einem neuen bleiernen vorziehen.
Aber kommen wir jetzt zum Blatnjak. (mehr …)